IMAGES OF A JOURNEY & POEMS
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Der Bilderzyklus “Reisebilder und Gedichte” wurden im Zuge des “Christian Doppler Memorials” erarbeitet und zeigt fingiert verschiedene Stadien im Leben des österreichischen Wissenschaftlers Christian Andreas Doppler. Dieser hatte vor 175 Jahre den nach ihm benannten Doppler-Effekt erstmals publiziert hat. Er verlas am 25. Mai 1842 sein Hauptwerk „Über das farbige Licht der Doppelsterne und einiger anderer Gestirne des Himmels“, vor der „Königlich Böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften“ in Prag. Seine Theorie wurde anfangs belächelt und angezweifelt. Mittlerweile ist sein „Doppler Effekt“ in fast allen Bereichen der Forschung und Wissenschaft von fundamentaler Bedeutung.
DER REISENDE
Frech liebkosend und lockend,
Drängst du mich just hinfort.
Ach Sehnsucht,
Wohin nur?
An welch einen Ort?
Zuversicht.

ELOGE AN DEN FORSCHERGEIST
Du ungestümes Temperament,
Mit dir will ich in höchste Gefilde fliegen.
Du bist ich
und ich auch du.
Lass uns gemeinsam siegen.
Ein Leben lang.

HELDENTUM
Voranschreiten.
Vorangleiten.
Sternklare Nacht.
Die Sicherheit der Hoffnung –
Den Mut entfacht.
Farbiges Licht.

DIE VERMÄHLUNG
Friede, Liebe, Eierkuchen.
Es hebt uns wie verrückt empor.
Omnia Vincit Amor
Und Fortuna ist uns hold –
Säuselt er ihr entzückt ins Ohr.
Hochgefühl.

VORTRAG ÜBER DAS FARBIGE LICHT
DER DOPPELSTERNE UND EINIGER
ANDERER GESTIRNE
Hirnklares Blau.
Verwunschenes Grün.
Roth, Orange
Hinfort und herbei.
Schaut an wie sie glühen!
In Bewegung.

REISE NACH VENEDIG
Dein salziger Atem
Wird mich am Leben erhalten.
Hier komm ich –
Hier bleib ich.
Nichts bleibt beim Alten.
Hoffnungsvoll.

DIE VORAHNUNG
Versinke noch ein letztes Mal in mir.
Schau an – was ist uns doch geblieben.
Fürchte nicht das Chaos,
Fürchte Stillstand.
Ach könnt ich dich doch ewig lieben.
Im Hier und jetzt.

DER TOD IN VENEDIG
Ein Rätsel ein Rätsel:
Von hinten nach vorn:
Kaum ward er gebor’n
Und gar wohl noch ledig,
So ereilt ihn recht rasch!
Der Tod in Venedig.

Zyklus, REISEBILDER & GEDICHTE Kuppelproduktionen zu “Christian Doppler Memorial‘, 41.7 × 29.5 cm, Acryl und Oil Base Pen on Hahnemühle mounted on Hahnemühle.
ARTIST STATEMENT
Die Gedichte haben sich ganz plötzlich ergeben. Da war das Gelb und das Grau vom ersten Arbeitsabschnitt am Christian Doppler Gesicht und plötzlich sah ich in dieser ersten Décalcomanie eine Gestalt mit Umhang und Sichel in Venedig. So entstand das erste Gedicht.
Der Reim: „ … Und gar wohl noch ledig, // So ereilt ihn recht rasch! // Der Tod in Venedig“ bezieht sich darauf, dass ich zu dem Zeitpunkt am großen Bild noch nicht mal die Eheringe in das Herz gemalt hatte.
Das Gedicht „Der Tod in Venedig“ ist auch das einzige, welches nicht aus Dopplers Perspektive geschrieben wurde. Alle anderen sind ein Versuch, im Wissenschaftler und Mathematiker Doppler auch den Familienmenschen bzw. Gefühlsmenschen offenzulegen. Es sind natürlich fiktive Annahmen.
Ob sich Doppler wirklich so gefühlvoll von seiner Frau verabschiedet hat wie in dem Gedicht „Vorahnung“ beschrieben wird – werden wir wohl nie erfahren. Ich finde die Vorstellung davon aber sehr schön und vielleicht sieht das ja Doppler, wo auch immer er jetzt ist, auch so.